Täglich werden Frauen in Deutschland sexuell belästigt und vergewaltigt. Bei einer Studie aus dem Jahr 2004 gaben 40 % der befragten Frauen an im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexualisierte Gewalt erlebt zu haben. Die Dunkelziffer ist nochmal deutlich höher. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau umgebracht. In der medialen Berichterstattung ist dabei in der Regel die Rede von "Familientragödien", „Beziehungstaten“ oder "Eifersuchtsdramen" und nicht von "Femiziden", also Morden an Frauen. Man kann sagen: Die Gewalt gegen Frauen ist Alltag, nicht jedoch deren Skandalisierung.
In der Öffentlichkeit werden insbesondere Taten durch sogenannte Nicht-Deutsche thematisiert. Das wiederum spielt rechten Gruppierungen in die Hände, die solche Vorkommnisse für sich instrumentalisieren. Doch das Problem "Gewalt gegen Frauen" ist nicht importiert, sondern strukturell in der deutschen Gesellschaft verankert.
In ihrem Vortrag gehen die beiden Referentinnen der Frage nach, welchen Gewaltformen Frauen und Mädchen in Deutschland ausgesetzt sind und wie dies im Zusammenhang mit gesamtgesellschaftlichen Strukturen steht. Vertiefend analysiert werden sollen dabei folgende Fragen:• Wer sind die Täter*innen und wer die Betroffenen?
• Wie ist die Gesetzeslage in Deutschland und in welchem Rahmen wird gegen Gewalt gegen Frauen gekämpft?
Die Referentinnen:
Sophia Schreiber hat ihre Abschlussarbeit zum Thema "Feministische Mädchenarbeit" geschrieben und arbeitete nach dem Studium zwei Jahre in der Gewaltprävention beim Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e.V. in Heidelberg, einer Beratungsstelle für Frauen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben oder immer noch erleben.
Beide Referentinnen sind ehrenamtlich in der politischen Bildungsarbeit im Rahmen des Netzwerks für Demokratie und Courage (NDC) aktiv.
Eine Veranstaltung der Interventionistischen Linken Rhein-Neckar mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz.