Denkmäler für die Sorgearbeit - Feministische Kunstaktion zum 8. März

Am Vorabend zum Frauenkampftag am 8. März 2018 wurden in Mannheim Denkmäler, die männliche Personen des öffentlichen Lebens zeigen, zu Denkmälern der Sorgearbeit umgestaltet.
Kurfürst Karl-Ludwig
Kurfürst Karl-Ludwig
Die Denkmäler der Kurfürsten Karl-Ludwig und Karl-Friedrich im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses wurden in Denkmäler für die Krankenpflege und die Hausarbeit umgewidmet: Karl-Ludwig wurde mit einem Infektionsschutzkittel, Mundschutz und einer Haube versehen, Karl-Friedrich hält statt seines Spazierstockes nun einen Wischmopp in der Hand. Auch das Schillerdenkmal in dem Quadrat B3 wurde entsprechend umgestaltet und steht nun sinnbildlich für die Kinderbetreuung.

Hinter der Aktion steckt eine feministische Aktionsgruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, am internationalen Frauenkampftag in künstlerischer Form in den öffentlichen Raum zu intervenieren. "Mit unserer Aktion möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Pflegearbeit noch immer ungerecht zwischen den Geschlechtern verteilt ist.", so Laura, Sprecherin der Gruppe. So werde sowohl die private als auch die erwerbsmäßige Sorgearbeit vornehmlich im Niedriglohnsektor ganz überwiegend von Frauen geleistet. Zudem erfahre die Sorgearbeit nicht die gesellschaftliche und finanzielle Wertschätzung, die sie verdiene, was die Einkommen von Frauen drücke.

"Wir engagieren uns für eine Umverteilung von Reproduktionsarbeit mit dem Ziel, dass die Darstellung von einem Mann mit Wischmopp und Baby zukünftig nicht mehr als irritierend wahrgenommen wird.", so Laura weiter. "Wir wollen diese Bilder normalisieren und mehr Wertschätzung für die bereits von Frauen geleistete Care-Arbeit sowie die zukünftig von allen Geschlechtern zu leistende Care-Arbeit erreichen."

Das bedeute zuallererst eine angemessene Bezahlung der in den Care-Berufen Beschäftigten.

Kurfürst Karl-Friedrich

Friedrich Schiller

Kurfürst Karl-FriedrichKurfürst Karl-Ludwig

Kurfürst Karl-Friedrich

Friedrich Schiller